Gerade schwingen wieder viele Kinder und auch immer mehr Erwachsene einen Reifen um ihre Hüften – Hula-Hoop ist wieder voll im Trend. Und das nicht zum ersten Mal: Seit knapp 65 Jahren gibt es die bunten Reifen schon, ihr Erfolgsrezept hat sich seitdem jedoch kaum verändert. Zum einen muss man keine Sportskanone sein, um damit coole Kunststücke hinzubekommen – das zeigen die unzähligen Videos im Netz. Zum anderen macht das Kreisen – oder auch Hullern genannt – mit Musik unglaublich viel Spaß. Obendrein ist der Reifen auch noch gesund: Es stärkt die Muskulatur und die Koordination, hilft beim Abnehmen und kann außerdem psychischen Krankheiten vorbeugen. Viele Gründe also, mit Hula-Hoop anzufangen! Wir haben uns den Trend einmal genau angeschaut!
Was ist Hula-Hoop überhaupt und woher kommt es?
Die ersten Hula-Hoops wurden in den 1950er Jahren (natürlich, wie könnte es anders sein?) in den USA gefertigt. Der Begriff kommt von Hula (ein hawaiianischer Tanz) und Hoop (Englisch für Reifen). Der Reifen legte einen Raketenstart hin: In weniger als vier Monaten wurden damals über 25 Millionen Stück verkauft.
Warum ist Hula-Hoop Kult?
Wie viele Hula-Hoop-Reifen in den knapp 70 Jahren nach ihrer Erfindung verkauft wurden, ist nicht bekannt – aber fast jeder hat einen zu Hause und in vielen Haushalten gibt es mindestens einen. Manchmal verschwinden die Reifen in der Ecke, dann werden sie wieder begeistert hervorgeholt. So wie aktuell zu beobachten ist: Gerade ist der Kunststoffreifen, der oft mit glitzernden Folien umwickelt wird, wieder total im Trend. Kinder und Erwachsene erfinden zahlreiche Kunststücke, es gibt Hula-Hoop-Kurse in Fitnessstudios und Video-Tutorials im Internet.
Wie effektiv ist Hula-Hoop als Fitness-Training?
Hula-Hoop wirkt wie Tanzsport: Wenn man etwas Durchhaltevermögen beweist, kommt man dabei auch richtig ins Schwitzen. Wie viel Kalorien man dabei verbrennt und wie sehr man die Muskeln trainiert, hängt von der Intensität und Dauer Deines Trainings ebenso ab wie von Deiner Körpergröße, Deinem Gewicht und Deinem Alter. Eine 1,70 Meter große und 60 Kilogramm schwere 26-jährige Frau verbraucht zum Beispiel bei einem halbstündigen Training etwa 150 Kilokalorien. Nicht so viel wie bei anderen Sportarten, dennoch ist Hula-Hoop ein gutes Training.
Gestärkt werden vor allem Deine Rumpf- und Rückenmuskulatur, aber auch Gesäß- und Oberschenkelmuskeln sowie der Beckenboden. Damit der Reifen kreist, muss man die Bauchmuskeln stark anspannen. So wird der Bauch auf Dauer muskulöser, der Rücken kräftiger. Beides beugt nachhaltig Rückenschmerzen und Nackenverspannungen vor.
Das Verletzungsrisiko ist sehr gering, Orthopäden warnen jedoch, dass durch das Kreisen der Hüften auch Bandscheibenschäden und Muskelzerrungen entstehen können, sofern man sich vorher nicht aufwärmt. Daher empfehlen wir ein leichtes Aufwärmprogramm, zum Beispiel auf der Stelle tanzen, joggen oder ein paar Hampelmänner hinlegen und sich dann langsam einschwingen.
Das Hüftenkreise regt Deinen Stoffwechsel an und fördert die Durchblutung der Haut. Die inneren Organe werden massiert, sodass Verdauung und Fettverbrennung angeregt werden. Hula-Hoop soll sogar positive Wirkung auf die Psyche und bei der Behandlung psychischen Krankheiten haben. Hoopdance etwa wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus und verbessert Dein Körpergefühl.
Und für wen eignet sich Hula-Hoop?
Den Trendsport Hula-Hoop kann nahezu jeder machen – egal ob jung oder älter, sportlich oder etwas fülliger. Im Internet gibt es tolle Videos von Menschen, die nicht wie typische Athleten aussehen und krasse Hula-Hoop-Moves draufhaben. Das ist ja gerade das Schöne: Man kann mit einem günstigen Reifen ohne Vorkenntnisse anfangen – und wird trotzdem schnell besser. Viel Platz, teures Equipment oder Kurse braucht es nicht. Die Bewegung macht sofort gute Laune, vor allem, wenn man sie mit Musik kombiniert. Und das Ganze hilft auch noch beim Abnehmen. Wer in der Gruppe den Reifen kreisen lassen möchte, findet bei wellyou auch bereits erste Hula-Hoop-Kurse.
Wie oft und wie lange sollte man mit dem Hula-Hoop Sport treiben?
Wenn Du nachweisbare Effekte sehen möchtest, solltest Du mehrfach in der Woche für eine Viertelstunde trainieren und Dich nach und nach auf eine halbe Stunde steigern. Wenn Du das durchhältst, kommst Du richtig ins Schwitzen – ähnlich wie bei einem Salsa- oder Hip-Hop-Training. Als Einsteiger sollte das Pensum in jedem Fall behutsam gesteigert und stets an das individuelle Leistungsniveau angepasst werden, um Überbelastungen zu vermeiden.
Welchen Reifen braucht man für Hula-Hoop-Fitness?
Es gilt die Faustregel: Je größer der Durchmesser des Reifens, desto einfacher ist der Einstieg für Anfängerinnen und Anfänger. Die meisten professionelleren Reifen bestehen aus Polyethylen-Kunststoff und sind mit buntem, glitzerndem Gaffa-Tape umwickelt. Anfangs ist das Üben mit einem schwereren Reifen leichter. Es gibt sie schon ab etwa 15 Euro im Sportgeschäft, Spielwarenhandel oder im Internet.
Inzwischen gibt es sogar Reifen mit Noppen und Magneten. Sie sollen Problemzonen am Körper beim Schwingen massieren und Fettpölsterchen reduzieren. Die Magnete sollen das Magnetfeld des Körpers beeinflussen und den Stoffwechsel ankurbeln. Ob das funktioniert und eine nennenswerte Wirkung hat, ist wissenschaftlich nicht belegt.
Und wie lange dauert es, bis ich Hula-Hoop kann?
Anfangs fällt der Reifen oft zu Boden, ein bisschen Durchhaltevermögen braucht es also schon. Doch wenn Du dranbleibst und mehrfach in der Woche übst, wirst Du schnell besser. Gute Hula-Hooper, wie man sie etwa im Zirkus bestaunen kann, üben jeden Tag mehrere Stunden. Doch auch mit weniger Zeitaufwand kann man den Glitzerreifen für ein sportliches Workout nutzen, in dem Elemente aus Aerobic, Yoga, Tanz und Bodyworkout kombiniert werden.